Diskussion über die Integration junger männlicher Migranten in Deutschland
Im Jahr 2024 steht die Debatte um Migration wieder im Zentrum politischer Diskurse. Eine ganz besondere Funktion scheinen dabei junge Männer einzunehmen, die allein aus Syrien oder Afghanistan, aus Somalia, Eritrea oder dem Irak nach Deutschland kamen. Schon seit 2015 wurden sie immer wieder zur Projektionsfläche für alle, die Zuwanderung skeptisch oder ablehnend gegenüberstanden. Mit ihnen begründete man Abschottungspolitik, aber auch plumpen Rassismus.
Zugleich wurde viel häufiger über sie gesprochen als mit ihnen – und da setzt dieser Film an. Sieben junge Männer erzählen in die Kamera vom Ankommen in Deutschland – von lustigen und beglückenden Momenten und von Momenten tiefster Verzweiflung, von ihren Ängsten und wie sie mit ihnen umgegangen sind, von Rassismus und von der Liebe. Ihre Geschichten lassen die Zuschauer_innen teilhaben an den emotionalen Turbulenzen, die eine Flucht fast immer nach sich zieht. Die Geschichten übers Ankommen erzählen zugleich viel darüber, was es auch in den nächsten Jahren noch braucht, damit Integration gelingt.
Ronja und Niklas von Wurmb-Seibel, die den Dokumentarfilm produziert haben, waren selbst fünf Jahre lang die Pflege-Eltern für einen der Protagonisten des Films, den sie von ihrer Arbeit in Afghanistan kannten. Sie erlebten seinen Weg durch die deutsche Asyl-Bürokratie hautnah mit. Nachdem 2021 in Afghanistan die Taliban wieder an die Macht kamen, halfen sie mit, rund 120 Menschen nach Deutschland zu evakuieren und hier in Gastfamilien unterzubringen, um ihnen den Weg durch die Sammelunterkünfte zu ersparen.
Mit:
Niklas von Wurmb-Seibel, Filmemacher
Hussein Al Ibrahim, Protagonist des Fims